Es ist vor allem die Geschichte von Jan. Er hat blonde Haare, die im ins Gesicht hängen, manchmal ist er unrasiert, was ihm einen verwegenen Eindruck gibt, aber das ist lächerlich, er ist jung, er ist 22, er probiert sich aus, er spielt mit dem Feuer, nimmt manchmal Drogen, Ecstasy, mitunter stiehlt er, aber nur von Reichen, sagt er. Dabei kommt er selbst aus gutbuergerlichem Hause, aber seine Eltern sind geschieden, sein Vater ist kalt wie ein Eisblock, aber Pädagoge, seine Mutter macht vieles richtig, aber sie ist hysterisch. Jan lebt in einer WG mit zwei Frauen.
Am 1. Mai gab es keine grossen Randale in Kreuzberg, aber doch Pflastersteine, die flogen, Alkohol, der im UEbermass floss, Fäuste, die durch die Luft wirbelten und zuschlugen. Jan war in einem Pulk, betrunken, aber nur leicht. Unrasiert, ja, die Haare wuschelig, kuehn geworden, irgendwas war in ihn gefahren, er warf mit Steinen gegen Schaufenster, die zersprangen, und ein Stein traf einen Kopf. Er sah den Kopf, der kippte mit dem Koerper daran, aber Jan, den Steinwerfer, den sah man nur so eben in der Menge. Und er rannte wie ein Teufel, Polizisten hinter ihm her, sie verloren ihn, oder auch nicht, es war laut und Jan lief durch Treppenhäuser, die Polizisten wieder hinterher und oben da ruettelte Jan an Tueren, doch keine oeffnete, am 1. Mai oeffnet ja kaum eine Tuer in Kreuzberg, dann huschte Jan ganz nach oben, ganz ausser Atem, Angst hatte er, ich glaube, wie noch nie in seinem Leben, und Schweiss stand ihm im Gesicht und Tränen wohl auch. Und sein Herz galoppierte bis zum Hals, und er wäre vor der Tuer zusammen gebrochen, wenn sie nicht geoeffnet worden wäre.
So sank er nieder vor dem Mann, der ratlos schien, in seinem Bademantel und der ein Glas Wein in der Hand schwenkte, als mache er gerade eine Probe. Jan kniete vor ihm, aus Erschoepfung, aus Verzweiflung. Am schweren Atem des Jungen begriff der Mann die Situation und dann hoerte er auch die wuchtigen Schritte, die Männer, die die Treppe nach oben liefen. Und er sah den traurigen Blick des Jungen, der ruehrte, der Junge, der immer noch zusammengekauert da lag, fast kniete vor dem Mann, als muesse er ihn um Vergebung bitten. Und als es dann laut an der Tuer klingelte, und die Rufe Polizei, Polizei an sein Ohr drangen, sah er den verängstigten Jungen zu seinen Fuessen an, legte den Zeigefinger auf die geschlossenen Lippen und bugsierte ihn leise hinter sich, schob ihn hinter die nächste Tuer ins Schlafzimmer.
Der Mann oeffnete die Haustuer. Er hatte wohl seine Bademantel etwas lockerer geknuepft. Die Polizisten in gruener Uniform sahen eine staatliche Erscheinung. Einen Mann von Ende 40, stämmig, gross, die Brust haarig, das Glas Wein in den sehnigen Händen. Der Blick schien so verwundert, und auch so pikiert gerade jetzt gestoert zu werden, „Was wollen Sie hier?", dass sich die Beamten beinahe schämten, wenn sie nicht gewusst hätten, wie wichtig es war, den Straftäter, der vielleicht, wenn es schlecht hinkommt, jemanden getoetet hatte, zu fassen. Sie hakten mehrmals nach, es gab Woelfe im Schafspelz, vielleicht diesen.
„Nein niemanden gesehen, niemanden gehoert." Solche Männer hatten Fuehrungspositionen, sie fegten selbst mit harter Hand. „Was wollen Sie noch, wollen Sie meine Freundin im Bett sehen?"
So aufgebracht und auch selbstsicher war die demonstrierte Autorität, dass sich beide Beamten nun auf einmal einig waren, hier nicht weiter forschen zu muessen, schliesslich zerrann die Zeit und noch andere Tueren warteten.
Der Mann nippte vom Wein, wunderte sich ein weiteres Mal, wie leicht Menschen zu manipulieren waren, ging in die Kueche, holte ein zweites Glas vom Regal, fuellte es und kam so ins Schlafzimmer. Jan, frech, unbekuemmert und kuehn, hatte nun all dies verloren. Er sass auf dem Bett, den Kopf in seine Hände gelegt, so blickt er schliesslich hoch auf die nackten Beine des Mannes, den schwarzweisskarierten Bademantel, die ausgestreckten Hände, die das Weinglas hielten. Er trank viel zu schnell, und in seinem Magen floss alles zusammen. Alkohol, der Rausch, die Willenlosigkeit des Geretteten, die Angst, die noch nicht wusste, wohin sie sich schleichen soll, den in der Ferne waren die Polizisten noch zu hoeren. Im Treppenhaus.
Jan liess sich nach hinten aufs Bett fallen. Die Beine, die in der ausgewaschenen Marken-Jeans mit Schlag steckten, waren gespreizt, der Tshirt-Stoff rutschte aus der Hose, der Nabel war gepierct, kein Haarflaum war dort. Der Junge hatte Sommersprossen, und alles erinnerte den Mann an einen Videoclip bei MTV.
Was bekomme ich als Belohnung von dir, fragte er, scheinbar im Scherz, aber es war ernst gemeint.
Jan lächelte, und weil er draussen noch immer die Polizisten laut reden hoerte, erstarb sein Lächeln sofort.
Der Mann war muskuloes, das sah man selbst im Bademantel. Ich kenne diese Situation nicht, dachte der Junge und versuchte zu lächeln. Was tut man da? Er stand auf, spuerte aber das er schwächelte, irgendwie erledigt, wie ein Wild, das man bis zur Erschoepfung durch den Wald gehetzt hatte und der Mann war groesser als er. Du kannst ja noch nicht gehen, sagte der.
Ja, sagte Jan schwach, als sei das ein Einverständnis fuer irgendetwas. Der Mann packte Jan mit so sicherem Griff, als hätte er das schon oefter gemacht und warf den Jungen aufs Bett – mit dem Bauch nach vorne. Jan war verbluefft, auch ueber die Hände, die sich um sein Gesäss schlangen und seine Jeans oeffneten. Hey, sagt er.
Die Hände schoben seine Jeans herunter, die Hände, die warm, aber gewalttätig waren. Der Junge bäumte sich auf, wurde aber von dem Mann nach unten gedrueckt, dabei ging sein Bademantel auf, was Jan nicht sehen konnte.
„Wenn du schreist, sagte der Mann ruhig, dann werden sie wieder klingeln, das weisst Du!"
Mit der rechten Hand griff er nach der Tube, die neben dem Kopfkissen lag. „Du bist kriminell. Vielleicht hast du jemanden umgebracht.", sagte er immer noch ruhig, aber innerlich kochte es in ihm wie seit Monaten schon nicht mehr. Mit Zeige- und Mittelfinger holte er das Vaseline heraus.
“Du hast Angst. Nicht vor mir, vor der Polizei". Der Junge hob den Kopf und wollte sich zu dem Mann drehen. Der drueckte ihn nach unten.
Bitte nicht, rief der Junge.
Das Glied des Mannes war so hart, dass es ihm selbst schmerzte. Mit seinen Fingern schmierte er einen Oellfilm ueber seine Eichel.
Bitte nicht, flehte der Junge. Aber der Mann sagt nur: „Hoerst Du die Polizisten im Treppenhaus?"
(Fortsetzung folgt! Euer feedback? gerne an:manatwork@mail.homo.net)
Ich war Anfang 20, hatte schon ein paar Schwärmereien fùr Jungs, ein paar Mal auch Sex, aber es war nichts besonderes, nur gemeinsames Wichsen, manchmal gegenseitiges Blasen, vielleicht lag es auch daran, dass ich mit Gleichaltrigen nicht so viel anfangen konnte. Sie gingen noch nicht so selbstverständlich und selbstbewusst mit ihren sexuellen Wùnschen um. Dann geschah es an einem Abend, dass
David verliebt sich in Stefan, den dominanten Ficker. Als wenn die Zeit stehen geblieben wäre. Auf einmal hatte sich alles geändert. Mein Verhältnis zu Stefan. Mein Verhältnis zu Bernd. Mein Verhältnis zu mir selbst. Alles. Als hätte mich Stefan besiegt, als hätte das zu schnelle Einverständnis, mit dem ich auf seine leise Aufforderung "Komm!" reagiert hatte, meinen wahren Charakter entblõsst.
Bernd und ich sahen uns jeden dritten Tag. Immer bei ihm. Ich gewoehnte mich an seinen behaarten, maennlichen Koerper, der mich so erregte, an die Brusthaare, die ich gierig leckte, seine Brustwarzen, mit denen ich spielte, sein unrasiertes Kinn, dass ich mit meiner geilen Zunge liebte. Ich gewoehnte mich daran, dass er dann abrupt und manchmal fast etwas brutal meinen Kopf zwischen seine
Ich holte Bernd vom Flughafen ab, mit seinem BMW. Die Maschine hatte Verspätung, was meine Aufregung verstärkte, es kam mir so vor als hätte ich ihn wochenlang nicht gesehen, so sehr vermisste ich ihn. Seinen männlichen Koerper, seine breiten Schultern, seine festen muskuloesen Arme, sein Schluesselbein und die Haare dort, die mich so erregten. Seine behaarte Brust, die ich mit Kuessen bedeckte,
Stefan rief an. Den Tag darauf und die kommenden auch. Erst liess ich den Anrufbeantworter rangehen. Später als ich ihn selbst am Apparat hatte, war ich verlegen und ratlos. Dass er mich mag, sagte er. Dass er mich sehen wolle. Dass es nicht allein ums Ficken gehe, dass da noch was anderes sei... Ich kann nicht, sagte ich. Ich war von Schuldgefùhlen zerfressen. Die waren so stark, dass ich Tage,
David wird weiter sexuell bestraft, Teil 7. Der Mann der vor mir stand, war vielleicht zwei Meter gross. Glatze,muskulõs. Der Kõrper wuchtig, aber auch sehnig und glatt. Er war nackt, bis auf das Handtuch um seine Hùften. Tätowierungen hatte er am Oberarm. Er hatte die Arme verschränkt, beobachtete Bernd und mich. Dann ging er aus dem Zimmer: ich dusche mich! Bernd sass immer noch vor mir,
David, sexuell ausgehungert, betrùgt Bernd. Bernd flog fùr zehn tage in die staaten. Ich wusste vorher schon, dass das schwierig sein wùrde. Nach den sexuellen Begierden, die er in mir geweckt hatte. Auch er ahnte es, ohne das auszusprechen. Das wochenende davor waren wir zweimal auf einer Party eingeladen, den Rest der Zeit verbrachten wir im Bett. Er wollte es mir noch einmal richtig geben,
Jan (Teil 2), Die Vergewaltigung Die Augen weideten sich an den hellen schoen geschwungenen Huegel. So fest, so schoen, so weich, so ebenmässig. Die feuchten Finger des Mannes glitten in die Ritze. "Hoerst Du sie im Treppenhaus?" Der Junge bebte, wehrte sich, doch die zwei Finger rutschten hinein, spiessten ihn auf. Jan stoehnte oder schrie er? Der Mann hielt ihm den Mund zu und stiess aus
Es ist nicht meine Geschichte, die ich da erzähle, aber sie geht mir so nah, dass ich sie fast so erzählen kann, als sei sie meine eigene. Deshalb halte ich mich befugt dazu, sie dem Leser zu berichten. Die Menschen, die darin vorkommen, sind mir bekannt, manche sogar sehr gut. Aber weil nicht sie diese Geschichte erzählen werden, sondern ich, kann ich tabulos schreiben. Ich kann ihre
Sehr oft diktiert das Unbewusste und wir folgen. Oder wir schieben rationale Gruende vor. Aber auch dann ist es die Intuition, die entscheidet. Wir sind nicht so frei, wie wir scheinen. Und Jan ist zu lebendig, um seine Gefuehle zu unterdruecken. Ihn trieb es am anderen Tag zurueck in die Strasse, wo demonstriert wurde, die Steine flogen, die Stadt ausser Rand und Band geraten war. Und es war am
Jan, Teil 4, Die Rueckkehr Sehr oft diktiert das Unbewusste und wir folgen. Oder wir schieben rationale Gruende vor. Aber auch dann ist es die Intuition, die entscheidet. Wir sind nicht so frei, wie wir scheinen. Und Jan ist zu lebendig, um seine Gefuehle zu unterdruecken. Ihn trieb es am anderen Tag zurueck in die Strasse, wo demonstriert wurde, die Steine flogen, die Stadt ausser
11.Mai 2004 (aus Jans Tagebuch) Meine Mitbewohnerinnen sind nach Wiesbaden gefahren. Jetzt ist es dunkel, bis auf das Kerzenlicht, das unruhig flackert, es muss ein Luftzug im Raum sein. Es ist gut so, dass ich allein bin. Ich fuehle mich wie blockiert, wenn die beiden Frauen da sind. Das ist nicht ihre Schuld. Beim letzten Fruehstueck habe ich es ihnen gesagt, das heisst, ich habe ihnen nur
Jan (3. Teil) Die Versuchung Jan stand auf, zog sich Hose und T-Shirt ueber und kam sich so vor, als wäre nun alles anders in seinem Leben. Etwas war passiert, was mehr war als eine neue Erfahrung, sondern eine grundsätzliche Zäsur im Leben. Er spuerte das, verbalisieren konnte er es nicht. Er guckte sich im Zimmer um. Was fuer ein Mensch war das? Er sah ein abstraktes Bild an der
© 1995-2024 FREYA Communications, Inc.
ALL RIGHTS RESERVED.